Wie gelangen Daten von meinem PC in's Internet (und zurück)?

Die Datenpakete, die Ihren Computer verlassen sollen werden durch die Netzwerkkarte Ihres PCs abgeschickt. Sie gelangen über ein Twisted-Pair-Kupferkabel an eine Netzwerkdose an der Wand Ihres Büros. Die Dose hat keine aktive Funktion, sondern stellt lediglich eine Kupplung zwischen dem Patchkabel Ihres PCs und der fest installierten Kupferverkabelung im Gebäude dar.

Von jeder Netzwerkdose führt ein eigenes Kabel in einen Verteilerraum auf derselben Etage. Um die laut Spezifikation maximal erlaubte Länge der Kupferkabel von 100 Metern nicht zu überschreiten mussten in manchen Gebäuden mehrere dieser Verteilerräume eingerichtet werden (z.B. im Informatik-Hauptgebäude: drei Räume pro Etage). Über ein übersichtliches Patchpanel finden hier alle aktiv beschalteten Kabel bzw. Wanddosen Anschluss an einen Switch. Jedes dieser Geräte besitzt bis zu 48 Nutzerports mit 10 oder 100 MBit/s Geschwindigkeit und weitere zwei Ports für den Anschluss des Backbone-Netzwerks, über das die Kommunikation der Switches und weiteren Geräte der ATIS abläuft.

Ihre Datenpäckchen fließen nun gebündelt mit denen anderer Nutzer Ihrer Etage über ein Glasfaserkabel mit einer Geschwindigkeit von 1 Gbit/s direkt zum größten Switch der ATIS. Dieser befindet sich im Serverraum im 2. UG des Informatik-Hauptgebäudes und bietet mit seinen mehreren hundert Ports genug Anschlussmöglichkeiten für alle campusweit von der ATIS betreuten Netzwerksegmente.

Die Reise führt weiter über das Backbone-Netz zum zentralen Firewallswitch und weiter zur Ihrem Institut oder Abteilung zugeordneten Firewall. Hier weden Ihre Datenpakete in ein anderes Subnetz geroutet. Nach erfolgreichem Durchqueren dieser Firewall setzt sich der Weg zur Informatik-Firewall fort, die hauptächlich zum Abschotten des Informatiknetzes nach außen dient.

Weiter geht es nun über die Informatik-Aussenanbindung über eine Singlemode-Glasfaserverkabelung zum Rechenzentrum. Der Router des RZ bündelt nun wiederum den Datenverkehr der kompletten Universität und gibt ihn an das BelWü-Netz (http://www.belwue.de/) weiter, das innerhalb Baden-Württembergs die Universitäten, viele Fachhochschulen und weitere Bildungseinrichtungen breitbandig verbindet. Über Stuttgart und den dortigen Uplink nach Frankfurt fließen Ihre Daten über eines der dortigen Peerings mit anderen Netzanbietern in den restlichen Teil des Internet.


In der Gegenrichtung, also hin zu Ihrem PC nehmen die Daten genau den umgekehrten Weg durch die geannnten Netze und Geräte.

 

Weshalb funktioniert nur der linke/rechte Anschluss meiner Wanddose?

Der linke und rechte Anschluss jeder Netzwerkose werden völlig getrennt voneinander beschaltet. Daher sagt ein funktionierender linker Anschluss an einer Dose nichts über die Funktionsfähigkeit des danebenliegenden rechten Anschlusses aus und umgekehrt.

Hintergrund: Die ATIS macht sich die technische Besonderheit zunutze, dass 100MBit-Ethernet nur vier Adern des in unseren Gebäuden verlegten achtadrigen Kabels verwendet. Daher ist es möglich gleich zwei 100MBit-Anschlüsse über nur ein Kabel zu realisieren. Von jeder Wanddose in Ihrem Büro geht daher nur ein Kabel zum Etagenverteiler, auch wenn die Dose zwei Anschlüsse besitzt. 

 

Warum sind manche Anschlüsse/Dosen "tot"?

Die Anzahl der auf einer Etage angebrachten Wanddosen ist deutlich höher als die zur Verfügung stehenden Userports an den Etagenswitchen. Daher können nicht gleichzeitig alle Netzwerkdosen einer Etage aktiv beschaltet werden.
Falls ein Anschluss nicht beschaltet ist, versuchen Sie zunächst die anderen in Ihrem Büro. Falls Sie unbedingt einen ganz bestimmten Anschluss benutzen müssen (z.B. weil Möbel die Nutzung einer anderen Dose verhindern), so können Sie dies bei der ATIS beantragen und wird kurzfristig umgestellt.